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Wohnhausbrand

HOYM/MZ. Für eine Familie aus Hoym ist der Sonntagsspaziergang mit einer Katastrophe zu Ende gegangen: Wie die Polizei vor Ort mitteilte, sollen die Flammen schon meterhoch aus den Fenstern im ersten Obergeschoss geschlagen haben, als die Bewohner vom Spazieren zurückkamen. Die gewaltige Rauchsäule, die sich entwickelt hatte, war bis Aschersleben zu sehen. Im Ortsteil der Stadt Seeland zog der beißende Rauch durch die Straßen. Das Haus in der Rudolf-Breitscheid-Straße brannte im oberen Bereich völlig aus und ist nach Einschätzung der Feuerwehrmänner unbewohnbar. Herabstürzende Oberleitungen behinderten zunächst auch die Löscharbeiten. Verletzt wurde niemand. Zur Brandursache lagen bis Redaktionsschluss keine Angaben vor Gemeldet wurde der Brand um 17.30 Uhr. "Der Strom war kurz weg, auf der Leitung hat es geblitzt und dann habe ich auch schon den Qualm gesehen", schilderte Hoyms Ortsbürgermeister Klaus-Dieter Andree, "wir haben noch die Mutter der Familie aus dem Nachbarhaus geholt." Sie wurde medizinisch betreut. Er selbst wohnt nur einen Steinwurf vom Brandort entfernt. "Ungewöhnlich schnell ging das alles", sagt das Ortsoberhaupt. Nachdem die Stromzuleitung zum Haus abgerissen ist, habe es wohl keine fünf Minuten gedauert, bis die Fenster barsten und das Haus in Flammen aufging. Zu dem Zeitpunkt war die Freiwillige Feuerwehr aus Hoym schon vor Ort und wegen der von den Stromleitungen ausgehenden Gefahr im Handeln "extrem eingeschränkt", so Wehrleiter Andreas Herrmann. "Die ersten zehn Minuten hatten wir erhebliche Probleme, uns hier überhaupt zu bewegen und die Wasserversorgung zu legen." Erst als das Kabel geschmolzen und auf die Straße gekracht ist, konnten die Kameraden - im Einsatz waren auch die Wehren aus Nachterstedt und Frose - ungehindert arbeiten. Nach einer guten halben Stunde etwa war der Hauptbrand gelöscht. Mehrere Atemschutztrupps durchkämmten dann noch das Innere des Hauses auf der Suche nach Glutnestern. Danach, so Herrmann, wollten die Kameraden auch noch ans Dach gehen - die Dachhaut ist aus Holz. Um gefahrlos weitermachen zu können, mussten sie jedoch erstmal auf den inzwischen verständigten Energiedienstleister - in Hoym ist es envia M - warten. Erst Stunden später konnte der Einsatz, an dem sich insgesamt 39 Kameraden der drei Wehren beteiligten, für beendet erklärt werden. Die Polizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Sie dauern an.

Bestürzung herrschte ob des Wohnhausbrandes am Sonntag in Hoym. Man kennt sich, Nachbarn trösteten sich, manche hatten Tränen in den Augen. Die Familie, die von einer auf die andere Minute ihr Zuhause verloren hat, kommt, wie Andree bereits wusste, zunächst bei den Eltern nebenan unter. "Wir müssen jetzt erstmal gucken, was wir machen können", äußerte sich ein sichtlich angegriffener Ortsbürgermeister zu möglicher Hilfe der Stadt Seeland.

HOYM/MZ. Ein technischer Defekt hat den Brand in einem Wohnhaus in der Rudolf-Breitscheid-Straße in Hoym am 14. Oktober ausgelöst. Das haben die Ermittlungen der Sachverständigen ergeben. Wie Hartmut Kühne, Leiter des Kriminaldienstes im Polizeikommissariat Aschersleben, mitteilte, sollen eine Überspannung in der Oberleitung und ein Leitungsabriss brandursächlich gewesen sein. Das Feuer machte das Haus unbewohnbar. Hoyms Ortsbürgermeister Klaus-Dieter Andree hatte am Tag des Brandes bereits davon gesprochen, dass es einen kurzen Stromausfall gab und Blitze auf der Leitung zu sehen waren. Herabstürzende Oberleitungen behinderten zudem die Löscharbeiten in den ersten zehn Minuten erheblich. Im Einsatz waren 39 Kameraden der freiwilligen Feuerwehren aus Hoym, Nachterstedt und Frose. In der Nacht mussten die Hoymer Kameraden ein zweites Mal ausrücken. Ein verstecktes Glutnest im Schlafzimmer war selbst von den Wärmebildkameras unentdeckt geblieben und hatte erneut einen kleinen Brand entfacht. Verletzt wurde niemand. Als das erste Feuer gegen 17.30 Uhr ausbrach, waren die Bewohner nach Polizeiangaben spazieren. Sie kamen bei den Eltern nebenan unter und sollen sich, so Kühne, mittlerweile halbwegs erholt haben von dem Schreck.